ErP - Die Energieverbrauchskennzeichnung

Das neue Labelling für die Solarthermie – Ein Überblick

Das Energieeffizienzlabel ist bereits seit langem bei Gebrauchsgütern wie Kühlschrank oder Waschmaschine bekannt. Es soll Verbraucher bei der Kaufentscheidung unterstützen sowie dazu beitragen, den privaten Energieverbrauch zu drosseln und den Klimaschutz zu fördern. Inzwischen tragen auch andere energieverbrauchsrelevante Geräte wie Fernseher oder Leuchtmittel das Label, und seit September 2015 gibt es das Label auch für Wärmeerzeuger. Das ErP-Label beurteilt dabei die Leistungsfähigkeit von Geräten nicht nur nach ihrem Verbrauch (z.B. Strom), sondern auch nach ihren spezifischen Eigenschaften: So wird z.B. bei einem Kühlschrank auch eine gute Dämmung bewertet, da diese dafür sorgt, dass weniger gekühlt und dadurch auch weniger Strom verbraucht werden muss. Nach dem gleichen Prinzip werden nun auch Heizungen klassifiziert, und zwar nach Wirkungsgrad und somit nach ihrer Effizienz, kurz: Wie viel Wärme bekommt man aus der definierten Menge eines Energieträgers. Diese Bewertung findet sich auf dem sogenannten Produktlabel.

Sonnige Heizung immer im Plus.

Beim Einsatz einer solarthermischen Anlage kommt das sogenannte Anlagenlabel ins Spiel, da Solarthermie in der Regel bivalent, also durch Kopplung mit einem anderen Wärmeerzeuger (z.B. Ölheizung, Gastherme, Wärmepumpe, Pelletheizung) arbeitet, und das Anlagenlabel hier die Klassifizierung des Gesamtsystems bestimmt. Durch den Einsatz von Solarthermie kann z.B. die Heizung viele Wochen im Sommer ganz ausgeschaltet werden. Ebenso sorgt das Zusammenspiel von Solarthermie und einem guten Solarspeicher für hohe Energieeinsparungen.

Diese positiven Einspareffekte spiegeln sich in der Effizienzbewertung des Verbundlabels wieder. Zum Erlangen der höchsten Energieeffizienzklassen des Verbundlabels müssen stets erneuerbare Energien genutzt werden. Dabei wird mit einer modernen Solaranlage immer die Energieeffizienzklasse A+ oder besser erreicht. Zudem verbessert sich allein durch den Einsatz von Warmwasser-Kollektoren die Effizienzklasse der Solaranlage bereits bis zur höchsten Kategorie A+++. Eine sonnige Heizung ist also immer im Plus.



Das ErP-Label im Detail

Das Produktlabel ist direkt dem Gerät zugeordnet und charakterisiert dessen Eigenschaften, unterschieden werden drei Typen:

Warmwasserbereitung (Die Bereitstellung von Trink-Warmwasser)
Raumheizung (Bereitstellung der Wärme für das Heizen eines Raumes)
Kombigerät (Das Gerät kann sowohl Trinkwasser erwärmen als auch den Raum beheizen)

Darüber hinaus gibt das Produktlabel noch weitere Auskünfte, z.B. über die Lautstärke oder die Leistung des Geräts.

Wird ein Gerät zusätzlich mit Solarthemie gekoppelt, ist immer das Anlagenlabel gefragt. Auch hier gilt die Unterscheidung in Warmwasserbereiter, Raumheizung oder Kombigerät. Die Grundinformation in linken oberen Ecke des Labels gibt die Energieeffizienz des Geräts (entsprechend dem des Produktlabels) wieder. In der rechten Box ergibt sich die Klassifizierung des Gesamtsystems unter Einbeziehung weiterer Komponenten wie der solarthermischen Anlage.